Die Umgebung von Nebel auf Amrum: Ländlich und beschaulich

Steenodde auf Amrum

Die Umgebung von Nebel auf Amrum: Ländlich und beschaulich

In diesem Artikel erfahren Sie Wissenswertes über die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Nebel, wie zum Beispiel die Orte Süddorf und Steenodde, Esenhugh, Krümwall und das Quermarkenfeuer auf Amrum.

Süddorf und Steenodde

Süddorf ist ein ländlich-beschauliches Friesendorf und rein gar nichts erinnert mehr daran, dass Süddorf einst der bedeutendse Ort Amrums war. Unübersehbar ist das Wahrzeichen der Insel, der Leuchtturm Amrum, der seit 1875 als höchster Turm der deutschen Nordseeküste in den Himmel ragt. In diesem kleinen Örtchen geht es ruhig und betulich zu, neben einem Kiosk mit Lebensmitteln gibt es eine Menge schöne Ferienwohnungen. Und seien wir einmal ehrlich: Mehr braucht es für einen Wohlfühl-Urlaub nicht.

Süddorf gehört zur Gemeinde Nebel und wurde im Jahr 1464 erstmals erwähnt. Das Örtchen liegt inmitten von üppig grünen Weiden auf einem schmalen Streifen fruchtbaren Marschlandes. Süddorf ist der Geburtsort von Hark Olufs, dessen Grabstein in Nebel von seinem abenteuerlichen Leben erzählt. In Süddorf erinnert eine nach ihm benannte Straße an den Seefahrer und hier steht auch sein Geburtshaus. Am Ortsausgang Richtung Nebel steht die Süddorfer Mühle, die zum Wohnhaus umgebaut ist.

Steenodde bedeutet Steinspitze und bezeichnet die vielen Steine und Findlinge, die im Übergangsbereich von der Geest zum Wattenmeer zu finden sind. In dem Hafenort, der im Jahre 1721 gegründet worden ist, ist es auch in der Hochsaison sehr still. Nichts erinnert mehr daran, dass hier ein Walfängerhafen mit Platz für fünfhundert Schiffe angelegt werden sollte. Doch die Holländer fürchteten die Konkurrenz und machten den Amrumern einen Strich durch die Rechnung: Sie untersagten einfach den Export von Walfangschiffen und Fanggeräten. Und so war Stenodde eine Zeit lang Fährhafen für die Fährline Amrum-Halligen-Schlüttsiel. In der Saison gibt es hier Krabben und Fisch direkt vom Kutter – fangfrisch.

 

Esenhugh auf Amrum

EsenhughVon herausragender Bedeutung sind die unzähligen vor- und frühgeschichtlichen Funde in der Umgebung von Steenodde. Nördlich des Dorfes erhebt sich das größte Steingrab der Insel: Der Esenhugh. Auf diesem wurde jahrhundertelang das alljährliche Biikefeuer abgebrannt. Aus Feuerschutz-Gründen verlegte man aber den Biikeplatz, da man um die reetgedeckten Dächer in der Umgegend fürchtete. Es ist nicht bekannt, aus welcher Zeit genau der Esenhugh stammt, es fanden noch keine archäologischen Untersuchungen statt. Von oben bietet sich in Richtung Nebel ein weiter Blick über die Marschwiesen und in der näheren Umgebung des Esenhugh liegt eine große Ansammlung von Grabhügeln aus der Wikingerzeit.

 

Krümwaal auf Amrum

KrümwaalDer halbmondförmige Wall, der inmitten ausgedehnter Weideflächen zu sehen ist, zieht sich südlich der Windmühle von Nebel bis zum Wattufer nach Steenodde. Der zwei Kilometer lange und zwei Meter hohe Krümwaal ist ein Überbleibsel aus der Eisen- und der Wikingerzeit. Ob es sich um einen Grenz- oder einen Befestigungswall handelt, konnte bisher nicht geklärt werden.

 

Vogelkoje Amrum

Vogelkoje AmrumAuf halber Strecke zwischen Nebel und Norddorf liegt in einem kleinen Birken- und Erlenwäldchen die 1866 angelegte Vogelkoje. In einem Freigehege neben der Vogelkoje lebt eine Damwildherde. Nördlich der Vogelkoje führt ein Bojenweg durch die atemberaubend schöne, weite Dünenlandschaft in Richtung Quermarkenfeuer.

 

Quermarkenfeuer Amrum

QuermarkenfeuerMitten durch einen breiten Dünengürtel führt ein Bohlenweg von der Vogelkoje zum Quermarkenfeuer südlich von Norddorf. Am besten fährt man hier nicht mit dem Rad – der Dünen wegen – und parkt das Fahrrad lieber vorher. Allen anderen Fahrzeugen ist der Weg verboten. Unterwegs kommt man vorbei an Hausgrundrissen einer Siedlung aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, die der Wind freigelegt hat. Auf Informationstafeln gibt es hierzu eine nähere Erläuterung. Ist man dan am kleinen rot-weißen Leuchtfeuer angekommen, bietet sich ein traumhafter Blick über die Dünen, den Kniepsand bis hin zum offenen Meer.

Auf dem Weg zum Wasser entdeckt man inmitten der Dünen einzelne Gebilde aus Treibgut, die in Richtung Nebel noch immer mehr werden: Das Strandgut.

 

Treibgut am Strand von Amrum

TreibgutWie eine Fata Morgana steigen Sie auf: Hütten aus Treibholz, Fischernetzen und Plastikfolie.

Man entdeckt die seltsamen Gebilde in den Dünen am Rande des Kniepsandes zwischen Nebel und Norddorf. Manche von Ihnen sind stabile Refugien, sogar ausgestattet mit einem Hüttenbuch, manche sind aber auch nur luftige Kunstwerke. Sie sind gebaut mit Masten, die in den Himmel ragen, gespickt mit Handschuhen und Flaschen, Figuren, verbunden durch bunte Taue, an denen weitere Fundstücke baumeln. Der Kreativität sind hier in den Dünen keine Grenzen gesetzt – bis zum Ende des Sommers, dann werden die Kunstwerke im Sand vergraben und der Herbstwind tut sein Übriges dazu. Bis dann im nächsten Jahr alles wieder von Neuem beginnt.