Ausflugstipp: Nebel, Ein wunderschönes Kirchdorf auf Amrum

Ausflugstipp Nebel

Nebel: Ein wunderschönes Kirchdorf auf Amrum

Nebel mit seiner Amtsverwaltung, Polizei und den Behörden ist der Hauptort der Insel Amrum, zur Gemeinde Nebel gehören noch Steenodde, Süddorf und der Westerheide. Und „Nebel“ (friesisch Neebel) – man ahnt es schon – der Name des Ortes hat mit der Wetterlage rein gar nichts zu tun, sondern bedeutet „Neues Bohl“ (Neue Ansiedlung).

Nebel ist das schönste der Inseldörfer und entstand erst im sechzehnten Jahrhundert um die Kirche St. Clemens. In Zeiten des Walfangs setzten sich hier viele zu Wohlstand und Reichtum gekommene Seefahrer zur Ruhe und so schmücken ihre idyllischen Häuser heute das Dorf. In einigen sind gemütliche Restaurants oder Ferienwohnungen untergebracht, in anderen wieder schöne Gartencafés. Schmale Seitenwege führen an Feldsteinmauer vorbei, die mit Blumen bunt bewachsen sind, und geben den Weg frei auf gepflegte Bauerngärten. Gleich hinter dem Ort beginnen die Salzwiesen und das Watt.

 

St. Clemens

GrabsteinDie stattliche Kirche St. Clemens ist dem Schutzheiligen der Seefahrer geweiht und sie wurde bereits 1240 erstmals erwähnt und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut. Sehenswert sind die geschnitzte gotische Apostelreihe aus dem vierzehnten Jahrhundert, das Kruzifix von 1480 und der schlichte, schöne Taufstein aus Granit. Der Flügelaltar von 1634 stellt das Abendmahl und die vier Evangelisten dar.
Die Kirche ist tagsüber für Besucher geöffnet, Kirch- und Friedhofsführungen finden in der Saison dienstags statt.
Besonders beeindruckend sind nämlich die neunzig „sprechenden Grabsteine“ auf dem Amrumer Friedhof, die Einblick in die Geschichte Amrums geben. Die schönsten der denkmalgeschützten Monumente, deren Giebel mit bildlichen Darstellungen geschmückt sind, befinden sich gleich links neben dem Friedhofs-Eingang.

 

Öömrang Hüs

In dem im Jahre 1736 erbauten und bis in die 1990er Jahre bewohnten Kapitänshaus blieb ein Stück Vergangenheit und Inselkultur bewahrt. Faszinierend ist das geflieste Wohnzimmer – unter vollem Wind segelt auf den Fliesen an den Wänden das Schiff des ehemaligen Hausbesitzers dahin. Das Öömrang Hüs ist wie auch das Naturzentrum Norddorf eine Einrichtung des Öömrang Ferian. Der Verein für Amrumer Naturschutz, Geschichte, Kultur und Sprache unterhält eine Homepage in Amrum-Friesisch: www.oomram.de
Das Öömrang Hüs liegt am Waaswai 1 in Nebel, der Eintritt ist frei und Spenden immer erwünscht.
Heimatmuseum an der Mühle: Am südlichen Ortsrand erhebt sich eine 1771 erbaute Mühle, die noch bis Anfang der 19660er Jahre in Betrieb war. Die Getreideernte auf Amrum konnte allerdings keinen Müller ernähren und so wurde Getreide vom Festland auf die Insel gebracht und dort gemahlen. Der Hin- und Rücktransport lohnte sich, weil es auf Amrum immer mehr Wind gab als auf dem Festland. In alter Zeit verkündete die Stellung der Mühlenflügel den Feierabend, Geburten und Hochzeiten, aber auch Todesfälle. Noch heute stehen bei einem Sterbefall die Flügel der Mühle senkrecht am Kreuz. Die in der Mühle liebevoll zusammen getragene Sammlung zur Geschichte des Leuchtturms, der Inselbahn und vielen anderen Dingen mehr lohnt einen Besuch mit der ganzen Familie. Der Eintritt ist frei und Spenden immer gern gesehen.

 

Friedhof der Heimatlosen:

Auf der gegenüberliegenden Seite der Mühle liegt der Friedhof der Heimatlosen. Hier wurden von 1905 bis 1969 die Toten bestattet, die das Meer an den Strand trug. Ihre Namen sind unbekannt, auf den Kreuzen steht das Datum des Fundtages. Die Inschrift auf dem Torbogen des Eingangsportals lautet: „Es ist noch eine Ruhe vorhanden.“

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