Dünenverstärkung auf Spiekeroog erfolgreich abgeschlossen
Wenn die natürliche Versorgung mit Sand nicht ausreicht, müssen sie nachhelfen: Nach dem Prinzip „Building with nature“ sichern die Küstenschützer des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) in Norden die Küsten der Ostfriesischen Inseln. Auf Spiekeroog konnte jetzt eine umfangreiche Verstärkung der Schutzdünen im Südwesten der Insel erfolgreich abgeschlossen werden. 80.000 zusätzliche Kubikmeter Sand sorgen hier rechtzeitig vor der winterlichen Sturmflutsaison für ein weiter hohes Schutzniveau.
Dazu der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer: „Ich freue mich, dass die Dünenverstärkung auf Spiekeroog so gut abgeschlossen werden konnte und danke allen Beteiligten. Niedersachsen wird weiterhin daran arbeiten, die Ostfriesischen Inseln gemeinsam mit dem Bund bestmöglich vor den Herausforderungen durch Sturmfluten zu schützen. Die Daueraufgabe Küstenschutz verlangt angesichts der Klimakrise und des Meeresspiegelanstiegs künftig verstärkte Anstrengungen von Bund und Land.“
Der Strandabschnitt der unmittelbar vor dem Zeltplatz liegenden Spiekerooger Süderdünen stand zuletzt 2017 im Blickpunkt der Norder Küstenschützer. Zwischenzeitlich hatten die Sturmfluten mehrerer Winterhalbjahre die damals im Rahmen einer Dünenverstärkung eingebauten Sandmengen wie erwartet abgetragen und so die Kerndüne geschützt. Über einen Zeitraum von knapp zwei Monaten hat der NLWKN in diesem Sommer deshalb ein neues Sanddepot vor dem Dünenzug angelegt und auch den Strand vor den Dünen erhöht. Im Juli hatte Umweltminister Christian Meyer den ersten Spatenstich für die Maßnahme vorgenommen. Insgesamt wurde die Düne vor dem Zeltplatz auf einer Länge von knapp 400 Meter um rund 15 Meter seewärts verbreitert. Das hierbei verwendete Material wurde zuvor am Rinnenrand der zwischen Langeoog und Spiekeroog liegenden Otzumer Balje mit einem Spezialschiff entnommen und über Spülleitungen an den Strand befördert. Bagger und Raupen profilierten den eingespülten Sand hier zu einer bis zu neun Meter über dem mittleren Meeresspiegel aufragenden Düne.
Die Arbeiten wurden notwendig, weil dieser Bereich der Insel bereits seit einigen Jahren einer nicht ausreichenden natürlichen Sandversorgung unterliegt, wie Prof. Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden des NLWKN, erläutert: „Es kommt hier derzeit schlicht weniger Sand durch natürliche Prozesse an, als durch Sturmfluten verloren geht. Derartige Phasen wechseln sich mit Phasen breiter Strände ab, wenn Sandbänke von Langeoog kommend die Insel vollständig erreicht haben“. Durch die durchgeführte Dünenverstärkung und Strandaufspülung wurden die fehlenden Sandmassen jetzt ausgeglichen. Die Küstenschützer des NLWKN setzen dabei gezielt auf ein naturbasiertes Vorgehen nach dem Prinzip „Building with nature“. „So stellen wir die für den Bestand der Insel wichtige Schutzfunktion der Düne sicher, ohne dass massive Bauwerke zu ihrem Schutz errichtet werden müssen“, betont Frank Thorenz.
Insgesamt investierten Bund und Land dabei knapp 1,4 Millionen Euro in den Schutz der Insel. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes.
Pressemeldung von Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz