Pellworm – Nordfriesische Nordseeinseln

Pellworm

Pellworm – Nordfriesische Nordseeinseln

Pellworm wird von einem 25 km langen und 8 m hohen Seedeich umgeben und ist seit 1998 ein anerkanntes Nordseeheilbad. Auf dieser noch recht ursprünglichen und bäuerlichen Insel ist der Fremdenverkehr nach der Landwirtschaft der zweitgrößte Wirtschaftsfaktor. So kann Pellworm auf Nordstrand vom Fährenleger Strucklandungshörn im Sommer mit der Fähre etwa alle 2 Stunden erreicht werden. Natürlich kann auch das Auto genutzt werden, jedoch ist für die Erkundung der Insel das Fahrrad empfehlenswert.

 

Allgemeines über Pellworm

Pellworm eignet sich vor allem für Ruhesuchende, Familien und Natururlauber. Die Preise und der Touristenansturm halten sich noch in Grenzen, da die Insel über keinen Sandstrand verfügt. Dennoch gibt es auf der Wasserseite des grünen Deichrandes 10 Badestellen, wo der Blick auf das Wattenmeer einfach im Strandkorb genossen werden kann. Zudem gibt es keine Einschränkungen, was das Baden und Sonnen hier angeht.

Die kleine Nordfriesische Nordseeinsel Pellworm liegt vor der schleswig-holsteinischen Küste im Nationalpark Wattenmeer. Sie ist die drittgrößte Nordfriesische Insel mit einer Länge von 6 km und einer Breite von 7 km und liegt 1 m unter dem Meeresspiegel. Rund 1200 Menschen leben auf Pellworm. Die Insel ist landwirtschaftlich geprägt und komplett begrünt, wobei der Tourismus als der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor nach der Landwirtschaft gilt. Jährlich verzeichnet Pellworm rund 200.000 Übernachtungen.

 

Pellworm war mal Festland

Die bewegte Nordseegeschichte ist der Grund dafür, dass Pellworm heute eine Insel ist. Auf der Westseite des heutigen Schleswig-Holsteins wurde der Landstrich gleich zweimal vom Festland durch Sturmfluten abgetrennt. Im Jahr 1436 war es die Allerheiligenflut. Durch aufwendige Landaufschüttungen wurde der Schaden beseitigt, jedoch sorgte eine weitere schwere Sturmflut im Jahr 1634 für den endgültigen Wasserdurchbruch. Danach wurde Pellworm zur Insel.

Heute ist die Verbindung vom Pellworm zum Festland bemerkbar – ein Wäldchen, Wirtschaftswege, Bäume und sattgrüne Wiesen. Auch die Geschichte ist ähnlich turbulent, da die Insel mal friesisch war, dann dänisch und am Ende deutsch. Es ist aber nicht sicher, woher der Name Pellworm stammt, obwohl es eine mögliche Erklärung dazu gibt. So stammt die erste Silbe vom Eigennamen Pilla oder Pille. Zudem ist es auch möglich, dass das friesische Pell als Seezeichen und Bezeichnung für einen Pfahl zurückgeht und Pule bedeutet. Die Silbe Worm wird auf das friesische werrem zurückgeführt, was wiederum für eine Wassererhöhung steht. Ab dem Jahr 800 wurde die Gegend erstmalig von den Friesen besiedelt.

 

Freizeit und Infrastruktur

Funde aus dem Wattenmeer können im Rungholt-Museum Bahnsen gefunden werden. Auf Pellworm gibt es außer einer Freizeithalle mit Kino, Tennis und Minigolf auch ein Freizeitbad mit Angeboten aus dem Wellnessbereich. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und ein öffentlicher Bus fährt regelmäßig. Zudem gibt es neben einer Polizeistation verschiedene kleine Geschäfte und eine allgemein-medizinische Arztpraxis. Pellworm kann nicht mit Amrum oder Sylt verglichen werden, da es hier keinen Urlaubertrubel. Die mitten im Wattenmeer liegende Insel ist eher wie eine große Wiese, die von einem Deich umschlossen ist. Hervor ragt nur der Leuchtturm mit 40 m Höhe.

 

Turmruine und einmaliges Orgelkonzert auf Pellworm

Pellworm selbst spiegelt heute wenig von dieser Geschichte wider, jedoch ist die Turmruine der Alten Kirche einer der sichtbaren Zeugen dieser Zeit. Sie stammt aus dem Jahr 1095 und steht heute wie ein stummer Zeitreisender auf einer Wiese, mit ihren wettergegerbten roten Backsteinen.

Der Ziegelturm auf auf der Insel ist im Jahr 1611 zusammengebrochen, weil der Wattboden für das Gewicht zu weich war. Dennoch ragen immerhin noch 26 m des verwitterten Turms auf. Das Kirchenschiff zeigt gleich dahinter, dass sich Pellworm trotz der Küstenwidrigkeiten nicht unterkriegen lässt. So beherbergt der Bau aus dem 11. Jahrhundert einen Schatz in Form einer Arp-Schnitter-Orgel, die aus dem Jahr 1711 stammt. Die Orgel erfüllt mit ihrem einmaligen Klang die fast 1000 Jahre alte Kirche.

 

Urlaubsinsel und Welt für sich

Die drittgrößte Nordfriesische Nordseeinsel Pellworm ist von einer ganz eigenen Wasserwelt umschlossen und stellt so eine Welt für sich dar – endlos lange Sonnenuntergänge über dem Wasser, Möwengeschrei, das helle Pfeifen der Wattvögel sowie die klare Luft sind typische Merkmale von Pellworm. Hier vergeht die Zeit einfach langsamer als anderswo.

Auch in den Kneipen und Restaurants der Insel findet sich diese Ruhe wieder. Hier wird das Essen mit viel Zeit und Hingabe frisch zubereitet. Die Insel eignet sich sowohl im Sommer als auch außerhalb der Saison für einen entspannten Urlaub. Die Urlauber freuen sich besonders darüber, wenn über den klaren Himmel die Wildgänse ziehen und sie dieses Spektakel aus dem Kneipenfenster beobachten.

Auf Pellworm können Urlauber in das Inselleben richtig herrlich eintauchen. Zudem kann das Auto auf Pellworm einfach stehen gelassen werden, da die Erkundung der Insel via Fahrrad empfohlen wird. Jedes Ziel ist bei einer Ausdehnung von etwa 6 x 7 km schnell erreicht. Zum Fahrrad gibt es auch eine naturnahe Alternative – und zwar der Ausritt mit einem Pferd, wobei auch eine Kutschfahrt einen unvergesslichen Urlaub garantiert.