Wenn die Nordseeinsel ruft

Wenn die Nordseeinsel ruft

Wenn die Nordseeinsel ruft

Das Rauschen des Meeres ist wie ein permanenter Taktgeber. Ebbe und Flut stehen auch für den Ablauf des Tages, der wie in zwei Teile eingeteilt wirkt. Wer das schon einmal erleben durfte, trägt diese tiefe Sehnsucht von da an in sich. Viele haben auch Jahre danach noch dieses Gefühl, dass ihnen das Meeresrauschen zu Hause fehlt und dass sie endlich einmal nach der Nordsee schauen müssen.

Der raue Wind übt eine Faszination aus

Fragt man Menschen, die bereits mehrmals an der Nordsee waren, warum sie zurückgekommen sind, ist eine häufige Antwort, dass die Naturgewalten so anziehend sind. Die Kraft, mit der das Meer und der Wind die Inseln geformt haben und dies auch permanent weiter machen, ist nirgends so hautnah wahrzunehmen wie auf den Nordseeinseln. Der raue Wind durchdringt jede einfache Kleidung, sodass man diese nicht nur nach Außentemperatur auswählen kann, sondern sie auch zum Wind passend wählen muss. Für einen Spaziergang am Strand wird dies genauso gerne in Kauf genommen, wie für den starken Wind selbst. Inseln sind der äußerste Lebensraum des Menschen am Rande von den Ozeanen und vom Meer. Der Wind übt diese enorme Faszination auf die Menschen aus, weil er Entfernungen von mehreren tausend Kilometern über die offenen Meere zurückgelegt hat, bevor er auf das Land trifft und abgebremst wird. Er kommt wie ein die Menschen ständig ermahnender Meeresbote über das Land.

Wer einmal an der Nordsee war

Das Besondere an den Nordseeinseln ist, dass auf der einen Seite alles anders zu sein scheint als im Landesinneren, auf der anderen Seite alles eben auch doch genauso ist, wie im Rest des Landes. Alles scheint sich nach den Gezeiten zu richten und eine Fähre scheint notwendig zu sein, um in den Alltag zurückkehren zu können. Doch nach spätestens drei Tagen Aufenthalt denkt jeder selbst in Gezeiten und in Pegelständen. Ruhe tritt ein und Entschleunigung wird spürbar und plötzlich ist Fähre das, was einen aus dieser inneren Ruhe wieder herausreißt. Wer schon einmal auf einer Nordseeinsel war, der lässt sich ein auf das Leben am Meeresrand und auf die spürbare Kraft der Natur. Das Gras in den Dünen trotzt dem rauen Klima, dem Meeressalz und den ständigen Verwehungen des Sandes. Dieses Gefühl, frei zu sein, Stand zu halten und mit der Umwelt im Einklang zu stehen, ist das Unbeschreibliche, das einen immer wieder anlockt.

Das Leben als Einheimischer

Man sagt, richtiger Insulaner ist man nur, wenn man in der Region geboren wurde und auf der Insel groß geworden ist. Viel wichtiger ist dagegen, ob man sich als Insulaner fühlt, ob man wirklich angekommen ist und bleiben will trotz oder wegen des rauen Wetters. Als Einheimischer arrangiert man sich mit den Naturgewalten. Bei Wind und Sturm ist der Strand ein ungemütlicher Ort. Aber faszinierend ist es dennoch, den Sturm von einer Anhöhe aus zu beobachten. Wenn der Wind nachlässt, kehrt Ruhe ein, das Meer beruhigt sich, und umso mehr lassen sich gemeinsame Stunde mit seinen Lieben unter der Sonne genießen. Dabei können freistehende Terrassenüberdachungen bei beidem der richtige Ort sein. Bei Sturm und Gewitter kann man das Treiben im Trockenen beobachten und danach sitzt man in der Sonne schön beisammen und grillt ein wenig. Einheimische wissen diesen manchmal sehr plötzlichen Wechsel des Wetters, wie auch die weiteren Naturphänomene, als Schönheit der Natur richtig zu genießen.