Mit dem Fahrrad einmal um Pellworm herum!
Die schönste Fahrradtour auf Pellworm, die auch für Tagesgäste geeignet ist, geht auf bzw. vor dem grünen Seedeich im Uhrzeigersinn einmal um die Insel herum und ist etwa dreißig Kilometer lang. Und das schöne ist: Vom Deich aus, auf dem man radelt, sind es nur wenige Schritte zu den schönsten Sehenswürdigkeiten auf Pellworm. Fahren Sie los!
Zunächst kommen Sie an am Leuchtturm von Pellworm, der nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann, und zwar in der Regel montags und dienstags. Auskunft erteilt das Touristenbüro. Der prachtvolle rot-weiße Leuchtturm ist 37 Meter hoch und sichert seit 1907 die Einfahrt in den Heverstrom. Der Untergrund ist leicht moorig und so mussten viele Pfähle – 127 an der Zahl – in den Untergrund gerammt werden, damit das hohe Bauwerk eine feste Grundlage bekam. Das Leuchtfeuer ist sechsundzwanzig Kilometer weit zu sehen und wurde von Anfang an elektrisch betrieben. Bis zum Ende der 1930er Jahre gab es auf Pellworm gar keinen Stromanschluss und so lieferten zwei Dieselmotoren den notwendigen Strom für die Akkumulatoren, um den Leuchtturm zu betreiben. Im Jahre 1977 wurde er automatisiert und ist damit wie viele Leuchttürme auf den Nordfriesischen Insel vom Festland ferngesteuert. Sehr schön sitzt man auf diesem Ausflug im Garten des Café Leuchtfeuer.
In Höhe der Badestelle Schütting passiert man die Tammwarft, Pellworms einzige mit mehreren Wohnhäusern bebaute Warft. Hier ist noch ein Fething erhalten, der bis weit ins zwanzigste Jahrhundert das Regenwasser für das Vieh sammelte. Das Strandcafé auf der Tammwarft lädt zur Einkehr ein.
Die alte Kirche St. Salvator mit seiner mächtigen Turmruine ist das Wahrzeichen der Insel. Die Anfänge der Kirche reichen bis in die Zeit um 1018 bis 1035 zurück. Die erste auf einem alten Thingplatz errichtete Holzkirche wurde dann im zwölften Jahrhundert durch einen Steinbau ersetzt. Das „Innenleben“ der Kirche ist beeindruckend und auf der Empore im Westteil der Kirche findet sich noch eine Arp-Schnitger-Orgel, auf der noch regelmäßig Konzerte in den Sommermonaten stattfinden. Ein höhrenswerter Genuss!
Neben der Kirche erhebt sich die Ruine des Kirchturms, der einst mit dieser verbunden war. Aus heiterem Himmel stürzte der fast sechzig Meter hohe Turm an einem windstillen Tag im April 1611 einfach ein. Jetzt ist die Ruine mit ihren immer noch stattlichen fünfundzwanzig Metern ein sehr beeindruckendes Wahrzeichen.
Unterhalb der Turmruine liegt der 1895 eingerichtete Friedhof der Heimatlosen, auf dem wie auf so vielen Inseln unbekannte angespülte Tote begraben sind. Ein großer Gedenkstein erinnert an das Schicksal von fünfzehn jungen Schweden, die im Jahr 1950 mit ihrem Schiff „Ormen Friske“, was „Mutige Schlange“ bedeutet, vor Helgoland unterging. In jahrelanger mühevoller Arbeit hatten die jungen Männer ein Wikingerschiff originalgetreu nachgebaut, um es auf der Weltausstellung in Paris zu zeigen. Auf dem Weg nach Frankreich zerbrach es jedoch und alle Männer ertranken.
Stärken kann man sich in der Traditionsgaststätte Zur Alten Kirche, die täglich geöffnet ist.
Eine Vogelkoje besitzt Pellworm auch. Um die relativ kleine Anlage wurden rund zehntausend Bäume gepflanzt: Pappeln, Eschen, Ulmen. Die Pellwormer Wildenten, die hier gezüchtet wurden, wurden nach dem Fang nach Föhr gebracht, am gleichen Abend noch gerupft und in Dosen eingemacht. Mitte der 1930er Jahr jedoch wurden die Enten durch den Baulärm im Zuge der Eindeichung des Bupheverkoogs jedoch vertrieben und der Betrieb eingestellt. Heute lockt die 1995 renovierte Anlage die Gäste an heißen Sommertagen zu einem entspannenden Spaziergang im Schatten der hohen Bäume.