Föhrs Gastronomie
… ist mehr als nur Essen und Trinken … Seeluft macht hungrig. Nach einem langen Spaziergang, dem Schwimmen in der Nordsee oder im Aqua Föhr, einer schönen Radtour um die Insel oder auch einer Tour mit den Inlinern fällt auch dem kalorienbewusstesten Urlauber das Zugreifen nicht schwer. An der Küste schätzt man die traditionelle Hausmannskost mit frischen Zutaten aus der Region. Aber auch die leichte, kreative Küche ist vielerorts vertreten. Auf den Speisekarten steht Fisch, zartes Salzwiesenlamm oder auch Mehlbüddel. Und Fisch, ja den gibt es hier ganz frisch: Mal mit gedörrtem Obst und mal mit Krabben. Wofür entscheiden Sie sich?
Ein Klassiker der norddeutschen Küche ist das Labskaus. Die Grundlage für dieses traditionelle Seemannsgericht bilden Kartoffeln, Zwiebeln, Corned Beef und Rote Bete, dazu gibt es saure Gurken und Salzheringe. Ein weiteres deftiges Hauptgericht ist Birnen, Bohnen und Speck, das leider nur selten auf den Speisekarten zu finden ist. Mit dem ersten Frost beginnt die Saison für Grünkohl. Der Frost wandelt die Bitterstoffe im Kohl in Zucker um. Zubereitet wird der Grünkohl regional recht unterschiedlich – mit durchwachsenem Speck, Kasseler oder Pinkel, einer geräucherten Wurst aus Speck, Zwiebeln und Hafergrütze.
Überaus reich ist das Angebot an Fisch und Meeresfrüchten auf den Nordfriesischen Inseln. Ein Großteil des verarbeiteten Fisches stammt aus dem Nordatlantik und wird von den Schiffen der Fangketten in Hamburg angelandet. Kleinere Kutter gehen heute noch von den Inselhäfen in küstennahen Gebieten auf Fang und einige Restaurants beziehen ihren Fisch dann fangfrisch von diesen Kuttern.
Von Mai bis Anfang Kuni hat der neue Matjes seine Saison. Und ganz traditionell isst man ihn so: Fisch am Schwanz fassen und ihn „sutje in die Luke runterlassen“, wie man auf Föhr so sagt – also langsam in den geöffneten Mund hineingleiten lassen.
In Föhrs Gastronomie sind Nordseekrabben ein MUSS:
Eigentlich ist das Wort „Krabbe“ ein Etikettenschwindel, denn richtig muss es heißen: Garnele. In Nordfriesland nennt man die leckeren Tierchen auch „Porren“. Seit etwa dem siebzehnten Jahrhundert gehört die Krabbe zum Speiseplan der Küstenbewohner. Zunächst wurde sie bei auflaufendem Wasser im Watt mit der „Gliep“, einem kescherartigen Netz, gefangen. Seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts fahren die Fischer zum Krabbenfang aufs Meer. Während der Fahrt schon und damit unmittelbar nach dem Fang werden die Krabben in Nordseewasser abgekocht, das Pulen erfolgt dann aber meist nicht mehr vor Ort.
Zu den bekanntesten süßen Spezialitäten in Nordfriesland zählt die Friesentorte. Sie besteht aus Blätterteig, Pflaumenmus und ganz viel Schlagsahne. Dazu gehört der passende Tee, vielleicht in einer schönen Kanne auf einem Stövchen, der mit Kandis, der hier auch „Kluntje“ heißt, und echter Sahne gereicht wird. Der zweite Klassiker ist die rote Grütze mit Milch, Sahne oder Vanillesoße übergossen. Ungemütliche Tage übersteht man mit heißem Tee und ganz besonders ungemütliche Tag mit einem Grog.